“Heast Uni, reiß Dich zsamm” ist Geschichte – Transpi, Plakate sind wieder da!


9.3.2021 Was lange währt wird endlich gut! – Und: Warum wir weiter protestieren..
der Rechtstitel der Verbindlichkeit.
* an Stelle von 16 ECTS in 2 Jahren dann 24 ECTS etc.
* an Stelle der Freiwilligkeit für Unis und Studierende, ein Learning Agreement abzuschließen, die Verpflichtung, ein solches abzuschließen
* an Stelle der Kostenfreiheit – neben der Studiegenbühr – kommen möglicherweise Kostenabgeltungen, die die Studierenden zu berappen haben, und zwar zusätzlich zur Studiengebühr. Warum nicht für Learning Agreements Kostenersatz von Studierenden verlangen für den Verwaltungsaufwand, der für die Unis dadurch nötig wird?
DESHALB PROTESTIEREN WIR:
so kann und darf das Universitätsgesetz nicht kommen!
.Kein Wunder, dass da UNIKO, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammern jubilieren.
.Mit der vertragsrechtlichen Komponente lassen sich Studierende und Studienvertretungen “kleinkriegen”. Modernisierung des Studienrechts nennen das Industriellenvereinigung und UNIKO – falls nicht, mögen sie uns erklären, warum nicht.
DARUM: Mach mit bei der E-Mail-Aktion von Bildung brennt! und schreibe Abgeordneten des Nationalrats und Regierungsmitgliedern
5.2.2021 Oh Wunder?! Rektor Engl: Plakatentfernung geht gar nicht, will nun auch Aufklärung.
2.2.2021 Zensur? Nicht von der Universität veranlasst. Frage bleibt: Wer entfernte in der jüngsten Zeit unsere Plakate?
Wir haben die Universitätsleitung am Abend vom Freitag, den 29. Januar 2021, angeschrieben und um eine Aufklärung gebeten:
Wer hat unsere Plakate entfernt? Wer will unsere Meinungsfreiheit einschränken?
Wir haben auf unsere Meinungsfreiheit insbesondere mit Blick auf die namentliche Kritik an Bundesminister Faßmann gepocht. Immerhin ist Prof. Faßmann in dieser Funktion eine Persönlichkeit in der Öffentlichkeit. Eine Kritik an seiner Bildungspolitik muss unseres Erachtens möglich sein, zumal unsere “Plakat-Kritik” in den uns zustehenden Räumen für unsere Arbeit als Studierendenvertretung innen ausgehängt wurde. Wörtlich schrieben wir:
Freie Meinungsäußerung und keine Zensur von Kritik muss in unseren Augen dem Zustand einer Universität entsprechen. Die Universität hat unserer Auffassung nach nicht das Recht, uns das Aushängen von Plakaten mit kritischen Inhalten zu verbieten, weniger noch, wenn sich diese in ÖH-Räumlichkeiten befinden. Wir sehen kritische Aussagen zu einer Person, die als Bundesminister eine öffentliche Position inne hat, sehr wohl als legitim an, wenn nicht sogar als Notwendigkeit für die Ausübung kritischer, aktiver Studierenden- und Staatsbürger_innenschaft. Zudem beziehen sich unsere Botschaften auf den Plakaten nicht auf die Universität Wien, sondern auf ein geplantes Regierungsgesetz bzw. einen Minister. Unseres Wissens nach bezeichnet sich die Universität Wien als unabhängig.
Wir monierten entschieden, dass Grenzen überschritten wurden:
in unsere Studienvertretungsräume wurde eingedrungen, Plakate abgenommen und unauffindbar entwendet – eine Eigentumsverletzung. Dass seitens der Universität kein Dialog gesucht wurde, fanden wir befremdlich. Bislang gibt es, so teilten wir mit, keine Information dazu, wo die entwendeten Plakate nun sind.
Schon am Montagfrüh erhielten wir Post der Universitätsleitung:
Die Entfernung der Plakate wurde von der Universitätsleitung nicht veranlasst. Ausdrücklich wurde festgehalten: das Recht auf Meinungsfreiheit gilt unverbrüchlich, auch dann, wenn es sich um Kritik an der Universitätsgesetz-Novelle handelt. Wörtlich heißt es im Antwortschreiben:
Es gibt vonseiten des Rektorats keinerlei Anweisung derartige Plakate aus Innenräumlichkeiten zu entfernen und es hat auch keine derartige Anweisung gegeben. Selbstverständlich gilt Meinungsfreiheit und diese umfasst Kritik an der geplanten UG Novelle.
Plakate oder Transparente werden nur dann entfernt, wenn sie gegen formale Regelungen, wie zum Beispiel Regelungen des Brandschutzes, verstießen, was hier aber nicht der Fall war. Auch die Universitätsleitung interessiert sich nun dafür, wer die Plakate entfernt hat und wer davon vor wenigen Wochen gesprochen hat, eine namentliche Kritik an Prof. Faßmann sei seitens der Universitätsleitung unerwünscht.
Gut, dass dieser Dialog zwischen Universitätsleitung und uns als Studierendenvertretung in dieser für uns sehr befriedigenden Weise verläuft! An einer Eskalation in dieser noch nicht völlig gelärten Sachlage sind wir keineswegs interessiert, an der restlosen Aufklärung der Plakatentfernung allerdings schon.
29.1.2021 Auf ein Neues – Zensur? Nicht mit uns!

Zensur – nicht mir uns! Deshalb haben wir erneut unser Kammerl farbenfroh dekoriert. Auch die
und
die HUS
haben bereits solidarisch ihre Fenster gestaltet.
Ebenfalls basteln wir fleißig Schilder für die Demo am 15.02.
nähere Infos dazu findet durch Anklick auf das Bild



26.1.2021 Kleine Zwischenmeldung: Oooops, Plakate sind weg!?!


=====
Studierenden-Proteste gegen den “Maulkorb-Erlass”: das Transaparent konnte bislang – bis zum 25.1.2021 in der Frühe – noch nicht aufgehängt werden! Inzwischen sind mit 26.1.2020 die Plakate hinter den Fenstern auch weg !?!
“„Zusätzlich zu den Herausforderungen des Studiums, wo viele mit Stress, Prüfungsangst und
aufkommenden Depressionen konfrontiert sind, kämpft man nun auch mit der Isolation und Einsamkeit der Lockdowns“, schreibt oe1.orf.at (25.11.2020) in einem Bericht über psychologische Beratung für Studierende. „ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hat wegen dieser schwierigen Voraussetzungen für „Milde“ plädiert“ (orf.at, 21.01.2021), jedoch nur beim Semesterzeugnis in den Schulen.”
“Die angeblich freien und kritischen Universitäten reagieren stattdessen empfindlich, wenn sie selbst kritisiert werden. Der Studierendenvertretung Soziologie der Universität Wien wurde seitens der Universitätsleitung beispielsweise mit dem Sicherheitsdienst gedroht, sollten sie ein Faßmann-kritisches Plakat nicht entfernen.
Die Belastungen der Corona-Krise sind bei uns allen in allen Lebensbereichen spürbar. Einige Bereiche werden erschöpfend behandelt, einige werden unter den Teppich gekehrt. Die Universitätspolitik gehört zur zweiten Kategorie.”
=====
Dank unserer Bastelarbeiten zeigte sich gestern, den 18. Jänner, auch das Soziologie-Institutsgebäude politisch! – Aber nicht lange: schon heute, den 19. Jänner, war unser Transpi zu Mittag verschwunden …
Wir halten Euch am Laufenden!

“Heast Uni reiß, dich zsamm” vorbei? – Oder: Vom Feuerwehrmann, der keiner ist, und wie wir uns zur Wehr gesetzt haben.
