“Heast Uni, reiß Dich zsamm” ist Geschichte – Transpi, Plakate sind wieder da!

Update 16.3.2021, 4:45 – TIPP: News zu den neuesten Entwicklungen findest Du auf TWITTER!
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9.3.2021 Was lange währt wird endlich gut! – Und: Warum wir weiter protestieren..

Heute war es soweit. Ganz oben auf dem Foto ist gut zu erkennen: einvernehmlich mit unseren Lehrenden haben wir unser Institut verschönert  Lächelndes Gesicht mit geöffnetem Mund
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Warum wir weiter protestieren?! .
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Hinter all dem Getöse um 32, dann 24 und schließlich 16 ECTS in 4 Semestern steckt etwas anderes.
Hinter all dem Androhen von zehn, dann zwei Jahren Studienverbot gibt es eine Hidden Aggenda.
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16/2-ECTS-Regel und Mindeststudienregelung als trojanisches Pferd.
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In das Universitätsgesetz soll mit der Novellierung ein Rechtstitel eingeführt werden:
der Rechtstitel der Verbindlichkeit.
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Verbindlichkeit ist nicht nur ein erwartetes entgegenkommendes Sozialverhalten nach dem Muster quid pro quo, sondern eine vertragsrechtliche Komponente, die in das Universitätsgesetz implementiert werden soll.
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Jede weitere Novellierung kann nun, da der Fuß einmal in der Türe steht, diese vertragsrechtliche Komponente weiter ausformen:
* an Stelle von 16 ECTS in 2 Jahren dann 24 ECTS etc.
* an Stelle der Freiwilligkeit für Unis und Studierende, ein Learning Agreement abzuschließen, die Verpflichtung, ein solches abzuschließen
* an Stelle der Kostenfreiheit – neben der Studiegenbühr – kommen möglicherweise Kostenabgeltungen, die die Studierenden zu berappen haben, und zwar zusätzlich zur Studiengebühr. Warum nicht für Learning Agreements Kostenersatz von Studierenden verlangen für den Verwaltungsaufwand, der für die Unis dadurch nötig wird?
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DESHALB PROTESTIEREN WIR:
so kann und darf das Universitätsgesetz nicht kommen!

.Kein Wunder, dass da UNIKO, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammern jubilieren.

.Mit der vertragsrechtlichen Komponente lassen sich Studierende und Studienvertretungen “kleinkriegen”. Modernisierung des Studienrechts nennen das Industriellenvereinigung und UNIKO – falls nicht, mögen sie uns erklären, warum nicht.

DARUM: Mach mit bei der E-Mail-Aktion von Bildung brennt! und schreibe Abgeordneten des Nationalrats und Regierungsmitgliedern

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5.2.2021 Oh Wunder?! Rektor Engl: Plakatentfernung geht gar nicht, will nun auch Aufklärung.

In einem Gespräch zwischen Zissy, ÖH Uni Wien, und Rektor Engl am Freitagnachmittag, dem 5.2.2021, teilt Prof. Engl seine Betroffenheit über den Plakatraub mit. Das ginge so nicht.  Er versprach, sich für eine Aufklärung der mysteriösen Angelegenheit einzusetzen. Wir dürfen gespannt sein.

2.2.2021 Zensur? Nicht von der Universität veranlasst. Frage bleibt: Wer entfernte in der jüngsten Zeit unsere Plakate?

Wir haben die Universitätsleitung am Abend vom Freitag, den 29. Januar 2021, angeschrieben und um eine Aufklärung gebeten:

Wer hat unsere Plakate entfernt? Wer will unsere Meinungsfreiheit einschränken?

Wir haben auf unsere Meinungsfreiheit insbesondere mit Blick auf die namentliche Kritik an Bundesminister Faßmann gepocht. Immerhin ist Prof. Faßmann in dieser Funktion eine Persönlichkeit in der Öffentlichkeit. Eine Kritik an seiner Bildungspolitik muss unseres Erachtens möglich sein, zumal unsere “Plakat-Kritik” in den uns zustehenden Räumen für unsere Arbeit als Studierendenvertretung innen ausgehängt wurde. Wörtlich schrieben wir:

Freie Meinungsäußerung und keine Zensur von Kritik muss in unseren Augen dem Zustand einer Universität entsprechen. Die Universität hat unserer Auffassung nach nicht das Recht, uns das Aushängen von Plakaten mit kritischen Inhalten zu verbieten, weniger noch, wenn sich diese in ÖH-Räumlichkeiten befinden. Wir sehen kritische Aussagen zu einer Person, die als Bundesminister eine öffentliche Position inne hat, sehr wohl als legitim an, wenn nicht sogar als Notwendigkeit für die Ausübung kritischer, aktiver Studierenden- und Staatsbürger_innenschaft. Zudem beziehen sich unsere Botschaften auf den Plakaten nicht auf die Universität Wien, sondern auf ein geplantes Regierungsgesetz bzw. einen Minister. Unseres Wissens nach bezeichnet sich die Universität Wien als unabhängig.

Wir monierten entschieden, dass Grenzen überschritten wurden:
in unsere Studienvertretungsräume wurde eingedrungen, Plakate abgenommen und unauffindbar entwendet – eine Eigentumsverletzung. Dass seitens der Universität kein Dialog gesucht wurde, fanden wir befremdlich. Bislang gibt es, so teilten wir mit, keine Information dazu, wo die entwendeten Plakate nun sind.

Schon am Montagfrüh erhielten wir Post der Universitätsleitung:

Die Entfernung der Plakate wurde von der Universitätsleitung nicht veranlasst. Ausdrücklich wurde festgehalten: das Recht auf Meinungsfreiheit gilt unverbrüchlich, auch dann, wenn es sich um Kritik an der Universitätsgesetz-Novelle handelt. Wörtlich heißt es im Antwortschreiben:

Es gibt vonseiten des Rektorats keinerlei Anweisung derartige Plakate aus Innenräumlichkeiten zu entfernen und es hat auch keine derartige Anweisung gegeben. Selbstverständlich gilt Meinungsfreiheit und diese umfasst Kritik an der geplanten UG Novelle.

Plakate oder Transparente werden nur dann entfernt, wenn sie gegen formale Regelungen, wie zum Beispiel Regelungen des Brandschutzes, verstießen, was hier aber nicht der Fall war. Auch die Universitätsleitung interessiert sich nun dafür, wer die Plakate entfernt hat und wer davon vor wenigen Wochen gesprochen hat, eine namentliche Kritik an Prof. Faßmann sei seitens der Universitätsleitung unerwünscht.

Gut, dass dieser Dialog zwischen Universitätsleitung und uns als Studierendenvertretung in dieser für uns sehr befriedigenden Weise verläuft! An einer Eskalation in dieser noch nicht völlig  gelärten Sachlage sind wir keineswegs interessiert, an der restlosen Aufklärung der Plakatentfernung allerdings schon.  🙂

29.1.2021 Auf ein Neues – Zensur? Nicht mit uns!   

Liebe Studis* 🙂
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Wir bleiben stabil!

Zensur – nicht mir uns! Deshalb haben wir erneut unser Kammerl farbenfroh dekoriert. Auch die

ÖH Uni Wien

und
die HUS

haben bereits solidarisch ihre Fenster gestaltet.

Ebenfalls basteln wir fleißig Schilder für die Demo am 15.02.
nähere Infos dazu findet durch Anklick auf das Bild

denn:
UNSEREN WIDERSTAND KÖNNT IHR HABEN, UNSERE BILDUNG NICHT!!!
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kämpferische & solidarische Bussis 😘
eure BaGru
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26.1.2021 Kleine Zwischenmeldung: Oooops, Plakate sind weg!?! 

Seas alles zesamm – Eine kleine Zwischenmeldung von uns:
Es wurden alle unsere heißgeliebten Plakate und Banner aus dem Kammerl entwendet.
Wir wissen nicht wer und wann, aber wir versuchen dieses Rätsel zu lösen.
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Wir sind sehr verärgert und das auch zu Recht. Anstatt einen Dialog mit uns suchen, wurden wir einfach übergangen.
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Zuerst keine öffentliche Kritik an Herrn Faßmann und nun gar keine öffentliche Kritik mehr.
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Wir lassen uns durch solche Aktionen sicherlich nicht das Wort nehmen.
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Wenn es Updates gibt, berichten wir natürlich!
# NotWithUs
Bussi eure BaGru
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Hier der Zustand nach Entwendung der Plakate von gestern auf heute, 26.1.2021:
Zustand davor? Einfach weiter hinunter scrollen!

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Studierenden-Proteste gegen den “Maulkorb-Erlass”: das Transaparent konnte bislang – bis zum 25.1.2021 in der Frühe – noch nicht aufgehängt werden! Inzwischen sind mit 26.1.2020 die Plakate hinter den Fenstern auch weg !?!

Lesenswerte Kritik an der Universitätsgesetz-Novelle. Dort heißt es unter anderem:
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” …warum redet niemand darüber, dass eben jener Bildungsminister Heinz Faßmann, der in Bezug auf Schulen meinte „Derzeit ist nicht die Zeit der Härte, sondern die Zeit der Milde“ (orf.at, 17.01.2021), ein neues Universitätsgesetz durchpeitschen möchte, das Studierende unter denGeneralverdacht stellt, faul und uninteressiert an ihrem Studium zu sein? Warum sollen in einer Zeit derRekordarbeitslosigkeit berufstätige Studierende benachteiligt und um ihren Studienerfolg
gebracht werden?”
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“Gerade in der aktuellen Krisenzeit fällt der Regierung nichts Besseres ein, als die prekäre Lage einiger Studierender noch weiter zu verschärfen, anstatt sie zu unterstützen. Warum sorgt sich Faßmann nur um die „physischen und psychischen Langzeitfolgen besonders für jene Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die ohnehin schon unter erschwerten Bedingungen lernen müssen“ (derstandard.at, 04.12.2021), jedoch nicht um die Langzeitfolgen bei Studierenden, die oftmals weit weg von Angehörigen mit diesen Belastungen allein zurechtkommen müssen?”
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“„Zusätzlich zu den Herausforderungen des Studiums, wo viele mit Stress, Prüfungsangst und
aufkommenden Depressionen konfrontiert sind, kämpft man nun auch mit der Isolation und Einsamkeit der Lockdowns“, schreibt oe1.orf.at (25.11.2020) in einem Bericht über psychologische Beratung für Studierende. „ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hat wegen dieser schwierigen Voraussetzungen für „Milde“ plädiert“ (orf.at, 21.01.2021), jedoch nur beim Semesterzeugnis in den Schulen.”

“Die angeblich freien und kritischen Universitäten reagieren stattdessen empfindlich, wenn sie selbst kritisiert werden. Der Studierendenvertretung Soziologie der Universität Wien wurde seitens der Universitätsleitung beispielsweise mit dem Sicherheitsdienst gedroht, sollten sie ein Faßmann-kritisches Plakat nicht entfernen.

Die Belastungen der Corona-Krise sind bei uns allen in allen Lebensbereichen spürbar. Einige Bereiche werden erschöpfend behandelt, einige werden unter den Teppich gekehrt. Die Universitätspolitik gehört zur zweiten Kategorie.”   

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Dank unserer Bastelarbeiten zeigte sich gestern, den 18. Jänner, auch das Soziologie-Institutsgebäude politisch! – Aber nicht lange: schon heute, den 19. Jänner, war unser Transpi zu Mittag verschwunden …

Wir halten Euch am Laufenden!

Hier nochmal zum Nachlesen, worums geht:
und eine Stellungnahme von Christoph Reinprecht
Wir empfehlen als Lockdown- bzw. Weltsituationen-Erholung einen Spaziergang zum Soziologie-Insitut um die aktuelle Plakatausstellung zu genießen 🙂 (bevor sich wieder jemand daran stößt… #heastfaßmann) #bildungbrennt #unsreichts #stopptdieugnovelle
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Am 14. Jänner 2021 haben wir berichtet und fragen uns nun:

“Heast Uni reiß, dich zsamm” vorbei? – Oder: Vom Feuerwehrmann, der keiner ist, und wie wir uns zur Wehr gesetzt haben.

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Wir haben uns zur Wehr gesetzt: so sah es am Samstag, den 16. Jänner, abends aus, nachdem jemensch uns die hinter den Fensterscheiben angebrachten Poster (siehe Bild ganz unten) irgendwann von Freitag auf Samstag mit Müllsäcken überklebt hatte.
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Wie uns am Donnerstag, den 14. Jänner, mitgeteilt wurde, sei es laut Universitätsleitung nicht gestattet, im Unibereich Plakate aufzuhängen, die sich explizit auf den Bildungsminister Heinz Faßmann beziehen.
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Unser Plakat mit dem Wortlaut “Heast Fassmann reiß dich zsamm” soll also entfernt werden, ansonsten werde der Sicherheitsdienst mobilisiert. Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist leider  bittere Realität. An einer öffentlichen Uni ist es nun also verboten, Kritik am Bildungsminister zu üben. Während Studierende pauschal angeprangert werden, ist es offensichtlich nicht möglich, negatives Feedback gegenüber dem ehemaligen Vizerektor der Uni Wien zu äußern.
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“Die Novelle hat keinen Einfluss auf das politische Geschehen” wurde uns versichert. Wie auch, dieser herrscht anscheinend schon, wenn die Anweisung, Faßmann nicht zu erwähnen, von ganz oben kommt.  Vor allem als Soziolgie-Studierende aber auch als mündige Bürger_innen, sehen wir es als unsere Pflicht und unser gutes Recht, öffentlich Protest und Kritik auszusprechen – noch dazu  wenn diese so harmlos ist wie unsere. Wer derartige Kritik nicht aushält, hat weder in Ministerien noch im Rektorat etwas verloren.
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Kritische Stimmen im Keim ersticken zu wollen, ist nicht nur ein Zeichen von Inkompetenz und Überforderung, sondern bewirkt den gegenteiligen Effekt. Unsere Übergangslösung ist eine kurzfristige Reaktion, aber schon jetzt basteln wir an einer aussagekräftigen Antwort. Wir werden das nicht schweigend hinnehmen, unser Widerstand wird nicht verstummen!
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Wir halten euch am Laufenden,
eure kritisch BaGru

 

dav